Jedes Jahr aufs Neues wird sie mit Spannung erwartet: die Telekommunikationsstudie der Marktbeobachter von Dialog Consult / VATM. Die Ergebnisse betreffen dabei nicht ausschließlich Mobilfunk, im Gegenteil. Und doch sind die Veröffentlichungen dazu das Spannendste an den Analysen. So geben die Untersuchungen bspw. darüber Aufschluss, wie sich das mobile Telefonie- als auch Surf-Verhalten entwickelt. Keine Überraschung: Der mobile Datenverkehr wächst (rasant). Für das Jahr 2016 prognostizieren die Experten ein verlangsamtes, aber beständiges Wachstum auf 510 MB (+22,9%) gegenüber 415 MB im Vorjahr (+43,6%).
Telekommunikationsstudie: 18. TK-Marktanalyse (Dialog Consolut / VATM) veröffentlicht
18. TK-Marktanalyse: Weniger quatschen, mehr surfen
Dank der 18. TK-Marktanalyse Deutschland 2016, die die anerkannte Dialog Consult / VATM am heutigen Mittwoch (19.10.2016) in Berlin veröffentlicht hat, ergeben sich mal wieder interessante Einblicke in das Telefonie- und Surfverhalten der Deutschen. In der Präsentation (einsehbar auf der Homepage) bekommst du ab Seite 24 eine Aufschlüsselung.
Mobiles Telefonieren wird weniger – oder etwa doch nicht?
So ist das mobile Telefonie-Verhalten, gemessen am Verbrauch von Gesprächsminuten, rückläufig. Statt 311 Mio. Sprachminuten im Vorjahr (2015) wird fürs Jahr 2016 ein Verbrauch von nur noch 302 Mio. Minuten geschätzt − immerhin ein Rückgang um gut 3%.Im Gegenzug steigt aber die Telefonie über OTT-Anbieter (»Over The Top«-Anbieter, gemeint sind Skype, FaceTime etc.) von 231 Mio. auf 250 Mio. an, was natürlich auch erhöhtem Datenkonsum geschuldet ist.
Im Grunde wird also nach wie vor mit dem Smartphone gequatscht, was das Zeug hält. Das Festnetz verliert hingegen weiter an Relevanz (405 Mio. Minuten → 388 Mio. Minuten).
TK-Studie (2016): 510 MB Datenverbrauch / Monat / SIM-Karte
Viel interessanter aber dürfte wohl die Entwicklung zum Datenverkehr ausfallen. Hier werden glücklicherweise alltagsrelevante Zahlen (auf die einzelne SIM-Karte heruntergebrochen) genannt. Im Vergleich zum Vorjahr steigt das durchschnittliche Datenvolumen demnach pro SIM-Karte um 22,9% von 415 MB auf 510 MB an. Der Gesamtmarkt (nicht pro SIM-Karte gerechnet) steigt sogar um 30%.
Vergleicht man das mit den Vorjahren, so wird die insgesamt rasante Entwicklung abgefedert, schreitet nun weniger stark voran. Nach wie vor ist das Datenvolumen aber wohl der Treiber für Smartphone-Tarife:
Entwicklung des Datenvolumen-Verbrauchs pro SIM-Karte pro Monat
- 2011: 76 MB (+46,2%)
- 2012: 114 MB (+50%)
- 2013: 195 MB (+71,1%)
- 2014: 289 MB (+48,2%)
- 2015: 415 MB (+43,6%)
- 2016: 510 MB (+22,9%)
Wie viel Datenvolumen sollte eine Allnet-Flat haben?
Schätzungen zufolge liegt also der durchschnittliche(!) Verbrauch pro SIM-Karte bei 510 MB. Damit ist die Grenze für viele Allnet-Flats, die einstmals mit 500 MB an den Start gingen, mittlerweile ausgereizt. Wer 2014 also einen Zweijahresvertrag mit einer 500-MB-Allnet-Flat abgeschlossen hatte, dürfte derzeit an seine Grenzen stoßen. Wer also einen neuen 24-Monats-Kontrakt abschließt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass das Inklusiv-Datenvolumen auch in 2 Jahren noch ausreicht.
Wir haben uns deshalb mal die Zahlen im Zweijahresvergleich vorgeknöpft und für dich hochgerechnet:
- 2011 → 2013 = +119 MB / +157%
- 2012 → 2014 = +175 MB / +154%
- 2013 → 2015 = +220 MB / +113%
- 2014 → 2016 = +221 MB /+76%
Wie du an diesen Zahlen erkennen kannst, hat sich die rasante Datenvolumen-Entwicklung verlangsamt, könnte aber durch die Freischaltung von LTE in vielen Angeboten noch mal an Fahrt aufnehmen.